Papaya kann viel. Was man wissen muss:

So sehr ich die regionale Vielfalt an Obst & Gemüse liebe, gibt es doch einige Importlebensmittel, vor allem Früchte, auf die ich nicht ganz verzichten kann und die ich mir ab und zu einfach gönne. Papaya liebe ich. Die ist nicht nur vom anderen Ende der Welt importiert, sondern auch noch relativ teuer. Daher leiste ich sie mir recht selten, dementsprechend groß ist dann der Genuss. Was man bei Papayas beachten sollte:

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Kauf

  1. Wenn schon Papaya, dann eine von den großen (z.B. Sorte “Formosa”). Die gibt es in vielen Supermärkten auch halbiert zu kaufen, eine ganze ist mir meist zu viel. Die kleinen Hawaii-Papayas wären zwar handlicher und ein bisschen günstiger, haben aber viel, viel weniger Geschmack. Da lohnt sich der Kauf mmn nicht. Anders als bei Mangos findet man leider kaum Bio-Ware.
  2. Die Papaya muss richtig reif sein, aber nicht gatschig. Sie sollte bei leichtem Druck etwas nachgeben und innen schön knallorange sein, dann ist sie perfekt. Ganze Früchte reifen bei Zimmertemperatur gut nach, außer sie wurde komplett unreif und grün geerntet. Habt Geduld, unreife Früchte sind hart und relativ geschmacksneutral, bei dem hohen Preis sehr ärgerlich. Den Reifeprozess kann man beschleunigen, indem man die Früchte in Zeitungspapier wickelt (klappt auch bei Mangos und Avocados).
  3. Lagert sie nicht im Kühlschrank, sondern bei Zimmertemperatur. Sobald sie reif sind, verderben sie auch rasch, also schnell schnabulieren! Angeschnittene Früchte bewahre ich ihm Kühlschrank auf.

Verwendung

  1. Löffelt die Kerne vor dem Verspeisen der Frucht raus, aber werft sie bloß nicht weg! Das habe ich auf Kuba von einem Koch gelernt. Das wirklich geniale an den Kernen: Sie machen Fleisch zart – kein Schmäh! Das enthaltene Enzym Papain wirkt eiweißspaltend und kann auch Kollagen spalten, wodurch das Fleisch zart wird – ein Prozess, der etwa durch langes Schmoren ebenso stattfindet. Papain ist auch im Fruchtfleisch enthalten, in den Kernen aber wesentlich höher konzentriert.
  2. Ihr könnt sie abspülen, trocknen und dann wie Pfefferkörner verwenden (z.B. in einer Mühle oder einfach zum Drüberstreuen über Salate). Sie haben eine ganz eigene Schärfe und sind super für exotische Gerichte, geschmacklich ähneln sie Kresse. Verwendet sie sparsam, sie schmecken sehr intensiv.
  3. Wenn ihr Speisen mit Gelatine zubereitet, lasst Papaya lieber aus dem Spiel, das enthaltene Papain verhindert das gelieren und Euer Rezept wird nicht gelingen. Bei Agar Agar oder Pektin tritt dieser Effekt nicht ein.
  4. Meidet die Kombination von Papaya mit Joghurt & ähnlichen Milchprodukten. Durch das Papain entsteht ein bitterer Geschmack, eine ähnliche Reaktion gibt es bei Kiwis.
  5. Papaya eignet sich super als Deko und in Fruchtsalaten, denn anders als Äpfel oder Bananen oxidiert sie nicht, wird also nicht braun und unansehnlich, sondern behält Form und Farbe.

“Habe Papaya gekauft. Was mach’ ich jetzt damit??”

Abesehen davon, dass ich Papaya kiloweise pur löffeln könnte, hier mein liebstes Rezept:

Papaya-Quinoa-Avocado-Salat (2 große/4 kleine Portionen)

  • 1/4 Papaya “Formosa”, entkernt
  • 1 Avocado, idealerweise gerade so reif, dass sie noch schnittfest ist
  • 1 Becher Cottage Cheese
  • 200 g Quinoa
  • 3-4 Kardamomkapseln
  • frische Minze nach Geschmack
  • Prise Salz
  • Ahornsirup nach Geschmack

Quinoa nach Packungsanleitung mit leicht zerdrückten Kardamomkapseln kochen, kalt werden lassen, Kardamom entfernen. Papaya schälen und in Würfel schneiden, Avocado ebenso in Würfel schneiden, wenn sie noch nicht zu reif ist, sonst rein löffeln. Quinoa mit Cottage Cheese und gehackter Minze vermengen, Fruchtfleischwürfel unterheben und mit Salz & Ahornsirup abschmecken.

Für eine Low-Budget-Variante kann man auch Cantaloupe-Melone statt Papaya nehmen.

K Ö S T L I C H !

PS: Ich hab’ auch noch ein anderes liebstes Papaya-Rezept. Aber dabei kommt die in Thailand verbreitete “Grüne Papaya” ins Spiel. Und das ist eine ganz andere Geschichte.

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