Tipps für kulinarische Weihnachtsgeschenke

Tipps für kulinarische Weihnachtsgeschenke

1.12.2018

Nachdem diese Beiträge in vergangenen Jahren gern gelesen wurden, gibt’s auch heuer wieder ein paar Tipps. Keine dieser Erwähnungen ist bezahlt oder mit den Anbietern vereinbart. Wenn ihr noch weitere gute Tipps habt, gerne her damit unten in den Kommentaren.

Kochbuch-Empfehlungen

Wo soll ich nur anfangen es gibt unzählige Kochbücher, die super Geschenke wären. Ich habe hier schon über Kochbücher geschrieben, auch meine Empfehlungen für Vegan Oriental und die Jahreszeitenkochschule sind nach wie vor 1A Geschenke. Daher konzentriere ich mich hier auf (relativ) neu erschienene Bücher. Wenn ihr für wen bestimmten bzw. aus einer bestimmten Kategorie einen Tipp braucht, könnt ihr mir gerne unten in den Kommentaren oder per Mail schreiben.

Porcella – das Kochbuch von Sarah Krobath & Peter Troißinger

Dieses Buch gehört in jeden Haushalt, in dem Fleisch gegessen wird. Denn obwohl die meisten von uns immer noch Fleisch essen, ist das Wissen über unterschiedliche Teile, deren Besonderheiten und der Vielfalt an Gerichten, die man damit ohne übermäßig großen Aufwand zubereiten kann, immer mehr verloren gegangen. Die modernen Rezepte machen große Lust aufs Ausprobieren und sind eine wirklich wertvolle Inspiration für einen genussvollen Zugang zu nachhaltigem Fleischgenuss, bei dem man unbedingt über Steak und Hühnerbrust hinaus denken sollte. Das Porcella-Kochbuch liefert neben vielen nachkochbaren Rezepten eine Warenkunde, wie ich sie so noch aus keinem Buch kenne, die das Buch auf Anhieb zu einem zeitlosen Standardwerk macht. Das liegt auch an dem rundum genialen Team – alle in ihrem Fach in der Spitzenklasse. Getextet hat die wunderbare Sarah Krobath, sicher eine der besten Schreiberinnen übers Essen, die ich kenne, gekocht hat der ebenso wunderbare Peter Troißinger (Malerwinkl, Südsteiermark). Miriam Strobach, die für die grafische Exzellenz vieler meiner Lieblingsbücher verantwortlich ist, ist nicht nur für Layout und Grafik verantwortlich, sondern mit Porcella Co-Gründer Gregor Einetter auch Herausgeberin.

Hier könnte ihr noch ein paar Seiten durchblättern. Erschienen im Löwenzahn-Verlag.*

Und wenn wir schon bei Sarah Krobath sind:

Das Mochi-Kochbuch

Endlich ist es da. Das Mochi ist seit Jahren ein Lieblingslokal der WienerInnen. Das Buch ist noch so neu, dass es noch gar nicht erhältlich ist. Aber es soll dem Vernehmen nach noch kurz vor Weihnachten im Lokal erhältlich sein. Wer also vor den Feiertagen noch ein Last-Minute Geschenk braucht, schaut am besten in der Praterstraße vorbei. Vielleicht könnt ihr sogar noch eine persönliche Widmung abstauben. Ich werde es mir heuer selbst schenken :)

Jahreszeitenkochschule von Katharina Seiser & Richard Rauch

Ich habe über diese tolle Reihe hier ja bereits geschrieben. Nun ist die Reihe endlich komplett, denn heuer ist mit dem Frühling das vierte Buch erschienen, und das bedeutet, ihr könnt heuer sogar Quattro Stagione verschenken. Damit macht ihr jemandem wirklich ein tolles Geschenk, mit dem man sich nach allerbester Anleitung lustig und genüsslich durch die Jahreszeiten kochen und viele tolle Basics lernen kann. Ich nehme die Bücher immer wieder gerne her, um mich auf die kommende Jahreszeit einzustimmen und vorzufreuen. Geschrieben wurde es neben gemeinsam von Kochbuch-Königin Katharina Seiser und “Steira Wirt” Richard Rauch, zu dem ich weiter unten nochmal kommen möchte.

(C) Brandstätter Verlag

The NOMA Fermentation Guide von René Redzepi & David Zilber

Nachdem ich es heuer erstmals ins NOMA geschafft habe und noch immer fasziniert bin von diesem Ort und den Menschen die dort arbeiten, war es klar, dass ich dieses Buch haben muss. Es ist beeindruckend, wie großzügig das NOMA mit seinem selbst erarbeiteten Wissen umgeht und es in die Welt hinausträgt – nicht selbstverständlich in der Welt der hoch dekorierten Köchinnen und Köche. Aber dem NOMA ging es immer schon um mehr. Man muss übrigens kein kompletter Freak sein, der sich stundenlang der Fermentation widmet (man kann aber). In einem Interview hat David Zilber, Fermentier-Meister im NOMA, gesagt “we dumbed it down” und man nimmt ihm diese Aussage natürlich nicht übel, denn er meint damit, dass das Buch wirklich dazu gedacht ist, das Fermentieren in die Haushalte zu bringen – ohne besonderes Equipment, ohne besondere Vorerfahrung. Es geht zwar auch ein bissl ums Naturwissenschaftliche, vor allem aber um den Geschmack. Jeder kann es ausprobieren. Die jahrelange Erfahrung des NOMA, die in diesem Buch konzentriert ist, hilft dabei ungemein und eröffnet einem viele neue Geschmackserlebnisse trotz einfachster, saisonal verfügbarer Zutaten. “It’s like adding antother Lego to the box”, sagt Redzepi über Fermentation. Man eröffnet sich völlig neue Möglichkeiten in der Küche mit denselben Ausgangszutaten.

Ich heuer im Sommer, Gastro-Touri neugierig recherchierend in der NOMA Entwicklungsküche. (Foto: Dani Terbu)

Tipp: Ich habe das Buch als Kindle-for-iPad-Version, weil ich da die Suchfunktion benutzen kann. Ich bin in den letzten Jahren immer mehr dazu übergegangen mir Bücher, insb. solche Nachschlagewerke, in der digitalen Version zu kaufen.

You and I eat the same – MAD Dispatches Vol 1

Dieses Buch ist das erste, dem eine Reihe weiterer “MAD Dispatches” folgen sollen. MAD heißt jene Non-Profit Organisation, die von internationalen Food-Avantgardisten gegründet würde um Gleichgesinnten aus Gastronomie, Lebensmittelbranche und Zivilgesellschaft eine Plattform zu geben. Es geht dabei um nichts weniger als großen, globalen, gesellschaftlichen Herausforderungen wie sozialer Gerechtigkeit, Gleichstellung, Klimaschutz, Gesundheit u.v.m. gemeinsam zu begegnen und besseres, gesünderes, nachhaltiges Essen und Zusammenleben zu ermöglichen. Das Buch besteht aus Kurzgeschichten aus aller Welt von unterschiedlichen Autoren, die veranschaulichen, wie ähnlich wir uns sind, wenn es ums Essen geht. Ich hab es schon vom Vorwort an geliebt, wo Co-Herausgeber Chris Ying schreibt:

“Cuisine cannot exist without the free movement of ingredients,ideas,people. Deliciousness is an undeniable benefit of immigration.When people move around,food gets better”

und das kann man nicht oft genug zitieren.

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Gutscheine für eine gute Zeit

Wenn ihr ein Lokal kennt, in das der/die Beschenkte gern geht, oder gerne mal gehen möchte, fragt dort einfach nach, sehr viele Lokale bieten Gutscheine an. Besonders ans Herz legen kann ich euch den Mühltalhof (Hotel & Restaurant in Neufelden, OÖ – immer eine Reise wert. Entspannung und Kulinarik, Mühlviertel at its best!! Hier mehr dazu) und den Steira Wirt, wahrscheinlich die beste Mischung aus Wirtshaus und Spitzengastronomie, die’s gibt. Die Gastgeber Richard und Sonja Rauch haben dort gerade erst (endlich) ihr kleines, feines Boutique-Hotel eröffnet und man kann den Besuch dort gleich verlängern. Sollte man sich 2019 sowieso unbedingt ansehen und in einen Ausflug in die  Südsteiermark hat ja noch nie jemand bereut. Dasselbe gilt für den Bregenzer Wald, ein wunderbarer, einzigartiger Ort. Im Hirschen Schwarzenberg gibt’s neben 265 Jahre alten Räumlichkeiten auch super Essen, super Menschen, super Weine, Kunst und good vibes.

Wenn ihr super Abende in Wien verschenken wollt, empfehle ich euch z.B. das MAST, das Mraz und Sohn, wo seit kurzem mit Lukas noch ein dritter Mraz für ein besonderes Erlebnis sorgt und den Ströck Feierabend – bei letzterem kann man auch super brunchen. Apropos Brunch: oder die Steirereck Meierei für ein ganz besonderes Frühstück. Auch in vielen anderen meiner Lokalempfehlungen gibt’s Gutscheine, einfach fragen!

In meiner Erinnerung eins der besten Gerichte 2018: Knuspriger Lauch mit Lauchmayonnaise im Mraz & Sohn
Blick vom Chef’s Table im Mraz & Sohn & Sohn

Besondere Spezialitäten

Ich kann unnötiges Klumpert nicht ausstehen, auch deshalb schenke ich so gern Ess- und Trinkbares her. Sorgfältig ausgewählte Spezialitäten, die man sich selbst vielleicht nicht immer leistet oder die die Beschenkten noch gar nicht kennen, aber trotzdem zu schätzen wissen, schenke ich besonders gern. Es gäbe unzählige tolle Dinge, die ich hier aufzählen könnte, hier aber eine kleine Auswahl:

(C) Die Essigmacherinnen

 

Meine Lieblings-Essige aus dem Mühlviertel

Die Essigmacherinnen sind 3 Frauen aus 3 Mühlviertler Betrieben (Brennerei Dambachler, Bioobstbau Peterseil und Pankrazhofer), die sich zusammengetan haben um nach der alten Kunst Essige aus besten Bio-Rohstoffen herzustellen. Für mich zählen diese zu den besten Essigen, die ich kenne. Etwas ganz besonderes ist der Birnenbalsam-Essig – eine Kombination aus eingedicktem Birnensaft und Birnenessig aus Mühlviertler Mostbirnen. Der schmeckt auch aufgespritzt als Getränk super. Meine Mama hat immer schon Mostessig für Salat verwendet und ich liebe ihn bis heute. Es würde jetzt zu weit gehen, hier darauf einzugehen, wie wichtig es ist, traditionelle Streuobstwiesen zu erhalten, aber nicht zuletzt in Sachen Nachhaltigkeit sind die Essigmacherinnen so unterstützenswert! Erhältlich via Online Shop oder über diverse Händler, manchmal sogar im “Regional Regal” von gut bestückten Supermärkten.

 

 

Feinste Olivenöle mit gutem Zweck

Bei noan bin ich nicht nur von den Produkten und der exzellenten Qualität seit Jahren überzeugt, das schöne ist, dass sie ein ökosoziales Business betreiben. Nicht nur, dass die Produkte reihenweise Auszeichnungen absahnen, ich habe auch vollstes Vertrauen, dass noan faire Bedingungen und nachhaltige Landwirtschaft in den Herkunftsländern fördert und unterstützt. Als wäre das nicht genug, werden mit den Gewinnen Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche umgesetzt. Damit sind noan Produkte nicht nur an Weihnachten ein super Geschenk.

Ihr findet im Online shop und bei div. Händlern hübsche Geschenkboxen oder ihr stellt euch eigene zusammen. Olivenöle sind das Hauptprodukt, zudem gibt’s noch einige andere Köstlichkeiten wie fair gehandelte Macadamias, schaut euch einfach um, auch die Essige kann ich sehr empfehlen! Übrigens gibt’s auch ein neues Kochbuch, das ich bei der heurigen 10-Jahres Feier geschenkt bekommen und schon begeistert durchgeblättert habe mit Rezepten von zahlreichen Spitzenköchen, die – nicht ohne Grund – ebenfalls noan-Fans sind. Mit dem Kauf unterstützt man ein kleines österreichisches Familienunternehmen, deren Kinderhilfsprojekte sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Mehr dazu hier. Richard und Margit kenne ich ebenso seit Jahren persönlich und habe großen Respekt vor der tollen Arbeit, die sie mit noan leisten.

Ein Bio-Kistl Abo

Warum nicht mal jemandem ein Bio-Kistl Abo schenken? Daran hat der/die Beschenkte noch monatelang Freude und man unterstützt tolle Unternehmen und LandwirtInnen. Das Bio-Kistl bei Herzlichst Annas kann ich besonders empfehlen. Ich kenne Anna persönlich und weiß, wie hoch ihre eigenen Ansprüche an Lieferanten und Qualität sind. Sie hat wirklich immer die besten Sachen von großartigen Bio-Betrieben, an die man sonst gar nicht soo leicht herankommt. Eine der coolsten Unternehmerinnen, die ich kenne!

Claus Preisinger Lineup im O boufés

Besondere Weine

Weinskandal

Beim Weinskandal findet ihr feine Pakete für Kenner und Naturwein-Newbies, die ihr mit der feinen Auswahl auf den Geschmack bringen könnt. Hier geht’s zu den X-Mas Paketen. Sehr empfehlen kann ich auch den Wermut von Hubert Peter, Thomas Juranitsch & dem Weingut Andert. Und hier auch gleich mein Tipp für Silvester: Den einzig akzeptablen Prosecco, den ich kenne, gibt’s hier auch, Naturalmente Frizzante Casa Belfi. Oder ihr schenkt Gutscheine für diese besonders superen Wein-Dealer. Die Lieferung ist wirklich unkompliziert und auch kostenlos, hat bis jetzt immer bestens geklappt! Geliefert wird österreichweit und darüber hinaus.

Agora Vino

Ebenso empfehlenswert für trinkbare Geschenke: Schon in der Vorjahresliste habe ich auch Agora Vino empfohlen. Wenn ihr nicht recht wisst, was es sein soll gibt’s hier immer beste Beratung und viel Neues zu entdecken.

Eine Vereinsmitgliedschaft – und was für eine!

Wir sind ja Land der Vereinsmeier. Letztes Jahr wurde ein spannender neuer gemeinnütziger Verein gegründet, von Menschen und ExpertInnen, die ich sehr schätze. Mit dem neuen Jahr beginnt auch das neue Mitgliedsjahr in  der relativ neu gegründeten Österreichischen Gesellschaft für Koch- und Tafelkultur. Sie wurde 2018 von einem Team aus hochkarätigen Expertinnen und Experten gegründet, um historische Rezepte der Wiener Küche und der österreichischen Regionalküchen und ihre Entwicklung zugänglich zu machen sowie die traditionelle Tafelkultur wiederzubeleben. Konsumentinnen und Konsumenten, Produzentinnen und Produzenten, Köchinnen und Köche sowie Sammlerinnen und Sammler vernetzen sich, machen Exkursionen, treffen sich zu Events u.v.m.. Und 2019 wird das sicher wieder spannend. Mehr dazu steht auf der Website.

Spendenzwecke

Und falls noch jemand einen Spendenzweck sucht: von den unzähligen unterstützenswerten Organisationen hätte ich hier auch ein paar Vorschläge: die Gruft und die Wiener Tafel versorgen jene mit Essen, die es selbst nicht können. Die autonomen österreichischen Frauenhäuser können in der aktuellen politischen Lage besondere Unterstützung brauchen. Und die ARCHE Noah setzt sich für eines der wichtigsten Zukunftsthemen ein, wenn es ums gute Essen geht: den Erhalt alter Sorten, welche trotz ihrer Vorzüge in Vergessenheit zu geraten drohen.

*Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt, Danke dafür!

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